Ich werfe meinen Müll doch nicht ins Meer!
Diese Annahme treffen wir oft…
Denn Plastik ist eine Katastrophe für unsere Gewässer und Meere. Doch wir hier in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind doch so eigentlich weit weg von den großen Weltmeeren. Warum betrifft uns diese Thematik doch so akut?
Der größte Teil unseres Plastikmülls gelangt über Flüsse ins Meer oder wird von Riesentankern oder der Fischereiwirtschaft verursacht. In Folge bilden sich große Strudel in den Ozeanen, da der Müll mit den Strömungen weit ins offene Meer hinausgetragen wird. Der Great Pacific Garbage Patch ist eines der besten Beispiele dafür.
Und PET Einwegflaschen haben einen großen Anteil an den Müllstrudeln, denn wir nutzen sie fast täglich und oft völlig gedankenlos. Wir haben Durst, der nächste Getränkeautomat ist nicht weit weg, schon wieder eine Plastikflasche mehr im Umlauf. Denn gerade die nur einmal genutzen Plastikflaschen sind ein wahres Disaster für unsere Umwelt.
Wir alle kennen die Bilder von verschmutzten Stränden, von Vögeln, die an kleinen Plastikteilen zugrunde gehen. Von Fischen, die Mikroplastik im Körper haben.
Gleichzeitig werden viele Menschen aktiv. Sie säubern Strände, setzen Projekte in Gang und erfinden Maschinen (The Ocean Cleanup Project), die die Ozeane vom Plastikmüll befreien sollen. Doch diese Maschinen beseitigen nur den für uns sichtbaren Müll.
Denn auf der Reise des Plastikmülls im Meer werden die großen Plastikteile zerrieben. Plastik wird durch die Strahlung der Sonne zersetzt und von kleinsten Bakterien zerlegt.
Unser Plastikmüll wird zu Mikroplastik, zu Teilchen, die kleiner als fünf Millimeter sind. Diese Mikroplastikstrudel existieren in einer sehr hohen Konzentration – unsichtbar für unser menschliches Auge. Fische halten Mikroplastik für Plankton und an manchen Stellen im Meerwasser findet man schon sechsmal mehr Plastik als Plankton. Damit gelangt Mikroplastik auch in die Nahrungskette aller Fische und zuallerletzt natürlich wieder auf unsere Teller und in unsere Mägen.
Weltweit werden pro Minute eine Million Plastikflaschen gekauft. So dürften bald mehr Plastikflaschen als Fische in den Meeren schwimmen.
In der EU wurde vor kurzem eine Entscheidung zur Reduktion der Plastikflut getroffen. Bestimmte Produkte aus Einweg-Plastik sollen sogar ganz verboten werden. Vor allem Wegwerf-Plastikprodukte, die nur einmal benutzt werden wie Trinkhalme, Plastibesteck, Plastikteller, Wattestäbchen, Stäbe aus Plastik, aufgeschäumte Kunststoffe und oxo-abbaubares Plastik. Das ist Plastik, welches sich laut Hersteller später selbst zersetzt ( dafür werden den Materialien aber bestimmte Metalle beigemischt ).
Ein erster kleiner Schritt in die richtige Richtung.
Wir selbst können auch eine Menge zur Plastikmüllvermeidung beitragen. Wo immer es möglich und sinnvoll ist, kannst du versuchen, auf Plastik zu verzichten.
Kaufe Baumwolltaschen statt Plastiktüten, kaufe Gemüse nicht verpackt oder direkt am Markt, recycle konsequent, verbanne Kosmetika mit Mikroplastik aus deinem Alltag. Durchforste doch einmal den Bestand deiner Kleidung und eliminiere Teile mit Mikroplastik, die bei jedem Waschgang unsere Umwelt weiter belasten.
Vor allem haben wir die Verpflichtung, unsere Kinder und Freunde für ein zero waste und plastikfreies Leben zu sensibiliseren.
Rede darüber, sei ein Vorbild, halte nicht an Gewohnheiten fest, fang einfach damit an.
Mach doch einfach einen ersten Schritt, wie zum Beispiel die PET Einwegflaschen komplett aus dem Alltag zu verbannen !!
Dazu gleich noch einige Tipps:
- Wann auch immer möglich unbedenkliches Leitungswasser trinken
- Wasser zuhause selbst aufsprudeln
- Trinkflaschen aus Glas, Edelstahl sowie BPA-freiem Kunststoff Tritan für unterwegs verwenden
- Unterwegs Wasser filtern, mobile Wasserfilter auf Reisen benützen
- Du lebst im Ausland und hast keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser ? Verwende einen mobilen Wasserfilter. Der Kauf von Einweg PET Plastikflaschen wird somit für dich obsolet.